Verkehrssicherheit: Erstklässler erobern die Straßen

Über 700 000 ABC-Schützen sind voller Erwartung in den Schulen, um das Einmaleins zu lernen. Klassenkameraden und Lehrer werden beäugt und ins Herz geschlossen, die Köpfchen mit Zahlen und Buchstaben gefüttert. Viel Stress für die Kleinen.

Nicht genug damit: Das Lernen beginnt bereits auf dem Schulweg. Welcher ist der sicherste? Wo lauern Gefahren? Was ist am Zebrastreifen erlaubt? Wer hier nicht aufpasst, riskiert das Leben der Kleinen.

Allein im Jahr 2015 verunglückten 84 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr tödlich – das sind dramatische 18,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Höchste Zeit also, die Erstklässler für den Straßenverkehr fit zu machen.

Darauf müssen sich Autofahrer einstellen

  • Vor Schulen und in Wohngebieten sollten Autofahrer generell zwei Gänge runter schalten und bremsbereit fahren. Kinder sind unberechenbar und springen gern mal zwischen parkenden Autos auf die Straße. Besondere Vorsicht ist zu Schulbeginn und -ende geboten.
  • Wartende Schul- oder Linien-Busse sowie Straßenbahnen dürfen Autofahrer an Haltestellen nur im Schritttempo passieren. Nähern sich Busse der Haltestelle mit eingeschaltetem Warnblinklicht, gilt Überholverbot. Erst wenn der Bus steht, ist das Vorbeifahren mit maximal 7 km/h erlaubt.
  • Am Zebrastreifen gilt: Fußgänger haben absoluten Vorrang. Schon wenn sich Kinder nähern, muss das Tempo gedrosselt und das Auto angehalten werden.

Darauf sollten Eltern achten:

  • Pläne von Schulwegen und dem Einsatz von Schülerlotsen bringen Sicherheit beim Überqueren von Straßen. Es gibt sie in der Regel auf den Websites der Schulen.
  • Helle Kleidung, reflektierende Schulranzen, leuchtende Westen und Kappen machen aus grauen Mäusen kleine Leuchttürme.
  • Hans-Guck-in-die-Luft und Spring-ins-Feld brauchen Zeit. Frühes Losgehen garantiert stressfreien, sicheren Weg.
  • Wer seine Kinder mit dem Auto vors Schultor chauffiert, muss die Kleinen anschnallen, auch wenn die Tour nur kurz ums Eck führt. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen waren Kinder ab sechs Jahren im Jahr 2015 auf Landstraßen zu 83 Prozent und innerorts zu 81 Prozent mit Kindersitzen gesichert. 15 Prozent benutzten den Erwachsenengurt und fuhren damit nicht altersgerecht mit. Zwei Prozent waren völlig ungesichert.
  • An der Schule steigt der Nachwuchs auf der Schul- und Gehwegseite aus. Kurze Wege sollten Kinder per pedes zurücklegen. Das schult die Aufmerksamkeit und Selbstständigkeit.

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